Siegel des Männergesangsverein

Siegel des MGV 1847

Prominentestes Ehrenmitglied: Anton Bruckner

Prominentestes Ehrenmitglied:

Anton Bruckner

Aufnahmskarte aus dem Jahr 1952

Aufnahmskarte

aus dem Jahr 1952

Kirche Maria Schauersberg

160 Jahre 

Hans Sachs-Chor Wels

Die Chronik

Vom MGV 1847 zum Hans Sachs-Chor Wels

Der Männergesangsverein 1847 ist der älteste Verein der Stadt Wels. Dabei verlief das Gründungsjahr keineswegs einfach...

 

1. Juli 1847: Als die Männerrunde im "Schwarzen Adler", Stadtplatz 40, zur Gründung eines Gesangsvereins schritt, war nicht einmal die gesetzliche Grundlage für eine Vereinsgründung gegeben. Diese wurde erst ein Jahr später, im Revolutionsjahr 1848, geschaffen.
Erster Vereinsvorstand war der Apotheker und spätere Bürgermeister Ferdinand Vielguth. Etwas scherzhaft könnte man daher den MGV während der ersten 65 Jahre seines Bestehens als "Bürgermeister-Verein" bezeichnen, denn auf Vielguth folgten

Dr. Franz Groß und Dr. Johann Schauer in den Vorstand.

 

1862/63 gründete August Göllerich sen. den Oberösterreichischen Sängerbund.

Im Oktober 1863 gelang die Erweiterung zum Oberösterreichisch-Salzburgischen Sängerbund.

 

1869: Die Musikbegeisterung zu jener Zeit war groß und entsprechend gewürdigt wurden Komponisten und Interpreten. Als Anton Bruckner von einer sehr erfolgreichen Orgelkonzertreise aus Frankreich zurückkehrte, wurde ihm in Wels ein glühender Empfang bereitet. Die Feierlichkeiten führten zur Ernennung Bruckners zum Ehrenmitglied des MGV 1847.

 

1877 trat erstmals ein Frauenchor in lockerer Verbindung zum Männergesangsverein in Erscheinung.

 

1881 bildete sich aus den Reihen des MGV die "Gesellschaft der Musikfreunde in Wels", welcher Stadtrat August Göllerich (Vater des Pianisten und Brucknerbiographen) vorstand. Erklärte Absicht dieses Vereines war es, "armen aber befähigten Zöglingen beiderlei Geschlechts auf Vereinskosten Musikunterricht" zu ermöglichen.
Ab nun war der MGV bei allen musikalischen Veranstaltungen führend beteiligt und hatte in seinen Glanzzeiten unter Bundeschormeister Prof. Ernst Nadler 120 ausübende und 200 unterstützende Mitglieder. Aufführungen von Opern, Operetten und Singspielen in Kooperaton mit der Stadtkapelle waren die Folge.

 

1891 errichtete Eduard Stockhammer eine "Männerchor-Gesangsschule".
Atempause während zweier Weltkriege
Natürlich blieb auch der MGV Wels von den Ereignissen während des 1. und 2. Weltkriegs nicht verschont. Zahlreiche Sangesbrüder dienten an der Front, die Aktivitäten kamen zum Stillstand.

 

1946: Am 13. Februar nahm der Männergesangsverein 1847 seine Vereinstätigkeit wieder auf, doch erst 1950 konnte die 100-Jahr-Feier nachgeholt werden.
Unter den Chorleitern Hans Frischmuth (Gründer der Singschule Wels) und Erich Stritzinger standen die Pflege der Chorkultur und die Heranziehung zeitgenössischer Komponisten im Vordergrund. Die Zusammenarbeit mit dem Frauenchor und verschiedenen Orchestern, etwa dem Städtischen Symphonieorchester, führte zu Höhepunkten im Welser Musikleben (Oratorien von Händel und Haydn).

 

1961: Bundessängerfest des OÖ-Salzburgischen Sängerbundes in Wels mit 3.000 Mitwirkenden.

 

1963: Vom neuen Chorleiter Luis Wagenhofer (ab 1963) und dem neuen Vorstand Walter Kitzmantel (ab 1964) wurden besondere Akzente gesetzt. Anspruchsvolle Programme erforderten eine noch intensivere Zusammenarbeit mit dem Frauenchor, dessen Obfrau, Friederike Hötzinger, auf die "offizielle" Vereinigung beider Chöre drängte.

 

1966: Chorleiter Luis Wagenhofer wird Bundeschormeister des OÖ-Salzburgischen Sängerbundes.

 

1967: erste Rundfunkaufnahme durch das Studio Linz.

 

1969: Teilnahme als einer von neun Spitzenchören an den österreichischen Chortagen in Salzburg mit Rundfunkaufnahme.

 

1971: Nach jahrzehntelangem Zusammenwirken beider Chöre war es schließlich soweit: Aus dem MGV 1847 und dem Frauenchor erstand der Hans Sachs-Chor Wels.

Im Hans Sachs-Chor Wels brachen „goldene Zeiten“ an. Die hohen Qualitätsansprüche des langjährigen Chorleiters Luis Wagenhofer führten zu Spitzenergebnissen und machten den Chor weit über die Grenzen der Stadt bekannt. Sängerfeste, Kranzlsingen und Auslandsaufenthalte, organisiert vom Langzeitobmann Kons. Walter Kitzmantel waren Kristallisationspunkte im damaligen Vereinsleben.

Als Fixpunkt  im Jahreskreis wurde das Schauersberger Adventsingen (ab 1976) ins Leben gerufen, welches bis heute ein fixer Bestandteil des Welser Kulturlebens darstellt.

Das verstärkte Heranziehen moderner Chorliteratur und das unbekümmerte Herangehen an neue Herausforderungen formten Freundschaften zu bekannten Komponisten wie Fridolin Dallinger, Künstlern wie Alois Brandstetter oder Theater-
und Operettenmacher wie Helmut Rösler und Heinz Hellberg.

Die von der Seele des Chores und langjährigen Obfrau, Fr. Kons. Trude Puschmann, ausgerichteten Auslandsreisen in zahlreiche Länder Europas mit unvergesslichen Auftritten führte zur Bezeichnung des Vereins als „Welser Aushängeschild“ (Welser Rundschau).

 

1997: Die Zukunft braucht Perspektiven, auch nach einem großen 150 Jahr Jubiläum
des Chores. Nach einer schweren Krankheit legt Luis Wagenhofer die Chorleitung in jüngere Hände und auch der hochgeschätzen Obfrau des Chores Trude Puschmann folgt DI Dr. Andreas Plank, Welser Bauernsohn, studiert an der Universität für Bodenkultur und seit seiner Gymnasialzeit im Chor, nach.

Für sieben Jahre übernahm der ausgezeichnete Chorleiter, Musikschullehrer und hochbegabte Musiker Gerhard Hemedinger die Chorleitung des Hans Sachs-Chores Wels. Unter seiner Ära folgten vor allem sakrale Höhepunkte des Welser Kulturlebens. Eines davon war sicherlich die Aufführung des Weihnachtsoratoriums von J. S. Bach
in der Christuskirche in Wels im Jahr 2000.

 

2002: Nach dem plötzlichen Ausscheiden Hemedingers als Chorleiter konnte kurzfristig der Domkapellmeister der Diözese Linz, Mag. Anton Reinthaler als Chorleiter für den Hans Sachs-Chor gewonnen werden. Er leitete den Chor 3 Jahre lang und legte zahlreiche kirchenmusikalische Programme auf.

 

2005: Im Herbst 2005 übernahm der junge ambitionierte und ausgebildete Chorleiter Mag. Alexander Koller, geboren in Steinhaus bei Wels, den Hans Sachs-Chor Wels. Unter seiner Leitung wurde das Singen im Chor perfektioniert und professionalisiert. Schöne Aufführungen, ein neues Chorimage und einige junge neue Mitglieder taten dem Chor sichtlich gut. Und auch Großereignisse, wie die 160 Jahr-Feier des Chores oder die erste Open-Air Aufführung der Carmina burana am Minoritenplatz in Wels
im Jahr 2008 fielen in seine Ära.

 

2010: Doch aufgrund eines längeren Auslandsaufenthaltes empfahl Alexander Koller seinen Freund und Chorleiter Wolfgang W. Mayer MA., MA., einen Ansfeldner, ausgebildeter Chorleiter und Komponist für die musikalische Leitung des Hans Sachs-Chores Wels. Mit seiner Musikalität und herzlichen Art eroberte er die Stimmen im Chor im Sturm und ist seither hochgeschätzter Chorleiter des Hans Sachs-Chores Wels. Seine persönlichen Leitlinien, nachzulesen in seiner Biographie, beginnen mit dem Satz: „Singen muss Spaß machen!“ Damit führt er den Hans Sachs-Chor in die Zukunft